Eine verlassene Schwefelmine und ihre Wohnhöhlen

Verlassene Orte

Über Silvester suchten wir nach einem stillen, friedlichen Ort, um uns und unseren drei Hunden jeglichen Stress zu ersparen. Wir starteten Mittags in Teruel und hatten auch keine grosse Lust auf “Kilometerabreißen”. So landeten wir ca. 30 Kilometer später an einem Parkplatz, der mit einem grossen rostigen Metalldinosaurier und einem kleinen rostigen Bergarbeiter mit Rucksack unsere Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Inmitten von Mauerresten und Ruinen lag oben am Berg ein stilles Plätzchen für uns. So blieben wir und entdeckten die Reste der alten Schwefelminenstadt BARRIO DE LAS MINAS, die 1956 geschlossen wurde.


Begonnen wurde hier mit dem Schwefelabbau schon um 1777 . Die ersten Minenarbeiter lebten in kleinen Höhlen, die auch jetzt noch überall im Berg als Löcher schon von weitem zu erkennen sind. In der Hochphase der Mine lebten und arbeiteten hier bis zu 2000 Menschen. Es gab ein Krankenhaus, einen Fleischer, eine Bäckerei und diverse lang gestreckte Wohnbaracken. Doch auch dann noch zogen es viele Arbeiter vor, in den klimatisch besser gestellten Höhlen zu wohnen, die Sommer wie Winter eine fast konstante Temperatur von 12 bis 16 Grad hatten. Ausserdem war dort die Luft wohl angenehmer. Die schwefelhaltigen Dämpfe aus den vielen Verbrennungsöfen weiter unten im Tal waren sehr gesundheitsschädlich.

Einige Bewohner des Nachbarortes LIBROS haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese alten Wohnhöhlen instand zuhalten und liebevoll einzurichten. Alle Höhlen sind offen zugänglich. Der Besucher wird nur durch kleine Hinweiszettel gebeten dem Ort respektvoll zu begegnen. Die Einrichtung ist oft detailreich und wirklich sehr liebevoll. Da schaut man gerne über die Kleinigkeit hinweg, dass es die meisten dieser Einrichtungsgegenstände damals noch gar nicht gab… . Hier zählt allein das Engagement und die Hingabe!

Und der Dinosaurier erklärte sich uns dann auch, als wir einige Tage später einen Ausflug nach RIODEVA machten. Dort ganz in der Nähe wurde nämlich der grösste europäische Dinosaurierfund gemacht.