Lipik nach dem Krieg, oder Die erschossenen Häuser

Mal wieder etwas nachdenklich.

Wir nähern uns der Grenze von Kroatien zu Bosnien . Die leeren Häuser mehren sich, viele sind buchstäblich in die Knie gegangen, der Zahn der Zeit hat sie angenagt und nun liegen sie schon halb in ihren eigenen Gärten die zu Urwäldern geworden sind. Es mehren sich auch die " erschossenen" Häuser aus dem letzten Krieg und ich mag mir die Geschichten dahinter eigentlich gar nicht ausmalen…. Ein kleines Zahlenbeispiel : hier in Lipik lebten vor dem Krieg 11000, jetzt sind es nur noch 6000…. Den Häusern sieht man ihre Wunden an, aber wie ist das bei den Menschen…?!? Die Lipizzaner haben wir nicht besucht, nur ihren aus Grünzeug nachgebauten Verwandten im Park. Die Pferde wurden im Krieg alle entweder geschlachtet oder nach Serbien gebracht von wo die restlichen Nachkommen erst 2007 zurückkehrten. Der Ort stand arg unter Beschuss, viele Häuser wurden danach neu gebaut und das Kurbad wird gerade restauriert, ein großes Projekt.

Unsere begonnene Wanderung mussten wir heute leider abbrechen….erst sahen wir im Matsch gigantische Pfotenspuren und dann saß " ES" plötzlich weiter vor uns im Dunkeln wo der Wald begann…und ES sah wirklich unheimlich und riesengroß aus. Neenee, auf eine Begegnung mit einem freien Hund der eventuell sein Zuhause bewacht war uns allen heute nicht. So wurde es ein ausgiebiger Streifzug durch Lipik. Und morgen schon sind wir in Bosnien. Das sechste Land unserer Reise und wir sind innerhalb der letzten drei Wochen 700 Kilometer gefahren….wir brauchen wohl bald mal ne Pause 🚚🚐