2015-04 GR Loutra Pozar

Inhaltsverzeichnis

Ein paar Kilometer bleiben in Griechenland noch übrig. Das Meer bleibt zurück und bei den Temperaturen ist es vielleicht nicht schlecht, noch einmal eine Thermalquelle nordwestlich von Aridea aufzusuchen.


Die Thermalbäder Pozar Loutrakiou liegen am Ausläufer der Kaimakzalan Berge, wenige Kilometer von der Grenze Griechenland – Mazedonien entfernt.

Der Ort Loutra befindet sich auf einer Höhe von ungefähr 380 m. Die Quellen werden von Regenwasser gespeist, das tief in den Boden dringt und dort erwärmt wird. Das Wasser durchfließt viele Gesteinsschichten und wird dabei mit Mineralien angereichert. Die Austrittstemperatur soll etwa 37 Grad Celsius betragen. Die heilenden Eigenschaften des Wassers werden bei Erkrankungen des Kreislaufsystems, der Atemwege, Rheuma, gynäkologische und Hauterkrankungen empfohlen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Trinkkuren für Krankheiten: Leber, Niere, Galle, Magen und Harnwege, eine heilende Wirkung haben.

Soweit zur Information allgemein. Der Ort ist anscheinend ein beliebter touristisch erschlossener Wallfahrtsort. Selbst zu dieser Jahreszeit sind schon einige Gäste zu Besuch, wenn auch überschaubar. Im Eingangsbereich des Ortes werden regionale Produkte und „Greek Souvenirs“ an die besser Verdienenden feil geboten. Baden kann man im Schwimmbad, in einem natürlichen Badebecken oder in einzelnen Badekabinen. Das Wasser ist nach meiner Meinung höchstens 35 Grad warm, gemessen habe ich nicht. Vielleicht liegt es auch an den einstelligen Außentemperaturen.

Vor allem die südlich des Flusses gelegenen Hotelanlagen sind in einem bautechnisch nicht mehr allzu gutem Zustand und dämmen den Touristenfluss doch etwas ein. Ansonsten gibt es ein paar Wanderwege in die herrliche Natur zu den Wasserfällen und den Höhlen der Region.


Wanderung Loutra Pozar

Der Regen und die Kälte sind zuverlässige Begleiter, auch hier an den Thermalquellen von Pozar. Es nieselt leicht, die Temperatur hält sich wacker im einstelligen Bereich. Also so richtiges im Wagen sitzen, dem Feuer zuschauen und der Dinge harren, die da kommen Wetter. Der Hund nervt und Recht hat er, also los geht es, zumindest eine kleine Wanderung in die Berge der südlichen Ausläufer der Kaimakzalan. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Nach nur wenigen einhundert Metern stehe ich vor einer knietiefen unendlichen Pfütze. Aufgeben gibt es nicht und ich schlage mich durchs Unterholz. Der Hund schaut auch etwas verdutzt. Die Wege sind schlammig, ich versinke bis zum Knöchel, aber immer offenes fließendes Wasser aus allen Richtungen reinigt die Schuhe außen und innen. Trotz allem ist es eine herrliche Landschaft und einige Sekunden erhasche ich einen Blick auf die gigantischen schneebedeckten Bergen im Norden.


Das Osterwochenende und ein Vertreter der Gemeinde steht vor der Tür. Mit Hilfe einer Marktfrau erklärt der Staatsdiener, der aus mittlerweile vier Wohnmobilen und acht Personen bestehenden internationalen Reisegesellschaft, dass das weitere Bewohnen des Hauptparkplatzes aufgrund des zu erwartenden Touristenstromes am Osterwochenende nicht so weiter funktionieren könnte. Schon für den Nachmittag sind vier Reisebusse mit fernöstlichen Badenden angekündigt.
Der für Wohnmobile und anderweitig in mobilen Behausungen Wohnenden ist ein Platz oberhalb des Ortes reserviert, allerdings müsse eine Gebühr an der Rezeption des Bades entrichtet werden. Diese Abgabe belaufe sich auf 10,00 EUR incl. Strom. Das wäre unter Umständen noch zu verkraften, zumal der höher liegende Platz schon etwas attraktiver als der Asphaltplatz ist.
Allerdings störte uns doch etwas die Klausel, dass „natürlich“ rückwirkend die Gebühr ebenso zu zahlen wäre. Die Frage, wie wir denn rückwirkend Strom verbrauchen könnten und warum uns nicht schon eher mitgeteilt wurde, dass eine Gebühr zu entrichten sei, blieb unbeantwortet. Daraufhin fuhren wir geschlossen unter staunenden Blicken der Verwaltung ab, neuen Abenteuern entgegen.