2022-12 MNE Unsere Reise nach Macao

Urlaub von der Reise am Velika Plaza, Lido Macao

In gewissen Abständen unserer Reisetätigkeit kommt es zuweilen vor, dass das Dauerreisen eine gewisse Entdeckungsmüdigkeit hervorruft. Gründe dafür sind vielseitig, wie das Lebens an sich. Vielleicht ist es die dauernde Reizüberflutung mit neuen Dingen, die uns die Natur so zahlreich bietet, vielleicht ist es aber auch der Wunsch, einmal aus der “Routine” des Reisens zu entfliehen und einfach einmal nichts tun.

Immer nach dem Motto es gibt viel zu tun, Aufräumen, Großreinemachen, Wäsche waschen und, und, und.

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Velika Plaza, Lido Macao

Nötig ist dazu ein Platz, der uns alle Freiheiten des Erholens, Raum für nötige Arbeiten und Ruhe bietet. Solche Plätze sind mittlerweile rar gesät. Wir entscheiden uns für das montenegrinische Mekka der Partyurlauber, das Malle Montenegros sozusagen, die kilometerlangen Sandstrände um den quirligen Ort Ulcinj. Im Sommer trifft sich hier das Who’s who der balkanesischen Unterhaltungskünstler, vom Schlagerbarden bis Top DJ, hier wird die Nacht zum Tag gemacht.

Unser Kalender zeigt uns ein Datum Ende November, die richtige Reisezeit zu diesem Ort. Den südlichen Strand nahe der albanischen Grenze teilen wir mit einem Fischer, fünf Kitesurfern, 300 Seevögeln und alle paar Tage mit ein bis zwei Spaziergängern. Es ist warm, Wasser und Luft um die 20 Grad, die Wassertanks sind gut gefüllt, die Batterien voll, der Urlaub kann beginnen. Ein traumhafter Sonnenuntergang versüßt den Abend zusätzlich.


Doch dann kommt Wetter.

Wetter von einer Intensität, wie man sie nur so im Süden kennt. Regengüsse prasseln auf uns hernieder, einzelne Tropfen groß wie Walnüsse, es flutet unsere gesamte Umgebung, der dazu passende brüllende Sturm lässt unseren Wagen auf den Stützen hin und her schwanken. Schnell in den Wind gedreht, bevor das herannahende Grollen des Blitzes den sumpfigen Boden erzittern und beben lässt. Die Nacht ist mit gleißenden Blitzen hell erleuchtet, lange zehn Stunden.
Die nächsten Tage bringen uns mehr als 200 Liter Regen je Quadratmeter, bevor die warme Sonne versucht die Nässe aufzulecken. Wir stehen auf einer geschotterten Insel, rings herum Wasser, das Hinterland geflutet, das Meer hat sich bis an die einmeterfünfzig hohe Düne herangearbeitet.


In diesen Momenten sind wir froh mit einem etwas größeren Auto zu reisen, der Ofen spendet wohlige Wärme, trocknet Hund und Mensch.

Immer wieder kurze Lichtblicke, die Sonne macht sich weiter rar. Tage vergehen, in den engen Wohnraum gefesselt. Wir basteln, updaten und sichern die Systeme, bauen einen neuen Matrix Chat Server , ziehen den Blog auf Basis von Hugo um, mappen neue POIs und Wege auf OSM , schlafen, kochen, backen, essen und trinken, lesen viele Bücher, hacken Holz , erzeugen Strom und kurieren einen leichten Bandscheibenvorfall aus. Ganz normale Tage.

Dann immer wieder hinaus in die die lebende, pulsierende Natur. Sie spüren und fühlen. Wir leben den Tag.


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Morgenstimmung am Strand
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Morgenstimmung am Strand
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Regenbogen

Es wütet und rauscht das Meer, und bringt uns Dinge.

… dazu aber später mehr.